Beginn oder nicht. Der Tag heute markiert eine Wende. Im Kampf gegen und im Leben mit COVID-19. Auch in den Dojos der SKF, in allen Dojos der Schweiz. Die Mitglieder kehren wieder ins praktische Training zurück. Mit Regeln, mit Hoffnungen. Für viele der richtige Schritt, für einige etwas zu früh. Der Grad ist schmal. Von einer Ansteckungsrate von 0.7 und einer von 1.1. Das eine wäre ein Erfolg, das andere eine herannahende zweite Welle. Die sogenannte Lockerung ist ein Tanz auf der Rasierklinge. Unerprobt. Und doch: Es kann, es muss gelingen. Die Dojos der SKF tragen ihren starken Teil dazu bei in der Umsetzung des von den Bundesämtern Sport und Gesundheit plausibilisierten SKF-Schutzkonzepts.
Am 23. April informierte Swiss Olympic, dass die Sportarten darlegen können wie sie die verfügten Schutzmassnahmen des Bundesrates in ein Konzept umsetzen können. Vier Tage später, am 27. April, reichte die SKF ihr Dokument dem Kernteam (BASPO, BAG, weitere Fachexperten) ein. Am 30. April erfolgte die Freigabe. Das Grundkonzept, die vier Commitments, die erstellten Videos überzeugten und zeigten auf eindrückliche Art und Weise, dass Karatetraining auch ohne Kumite nachhaltig gestaltet werden kann.
Tags darauf informierte die SKF ihre Dojos auf allen Kanälen und erweiterte ihren Corona Ticker zur Aufschaltung aller notwendigen Informationen. Die SKF steht zu Transparenz und zu ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Die COVID-19 Krise ist eine globale Herausforderung, eine Herausforderung unseres Landes.
Bis heute haben sich 97 Dojo zu einem Re-Start ab 11. Mai committet. Sichtbar in der Visierung des Dojo-Verantwortlichen. Transparent in der Aufschaltung der erarbeiteten Schutzkonzepte auf den Homepages der Dojos. Die Chance sich frühzeitig wertvolle Kompetenzen zu erarbeiten. Etwas was letztendlich allen hilft.
Viele Dojos (79 Rückmeldungen) bleibt die heutige Wiederaufnahme verwehrt, da die Gemeinden ihre Turnhallen/Räumlichkeiten nicht freigeben. Sie müssen nun auf den 8. Juni hoffen. Mit Outdoor-Trainings bieten einige Dojos ihren Mitgliedern eine gute Alternative an.
Die ganzen Massnahmen im Kampf gegen das Coronavirus stellen uns vor grosse Herausforderungen. Insbesondere der logistische Aufwand ist immens. Nur mit 4-er Gruppen (in grossen Dojos und Turnhallen bis zu drei Gruppen) erfordert ein Zulassungskonzept und die vorgängige Visierung der entsprechende SKF-Commitments. Fehlen diese, darf kein Training durchgeführt werden. Für die Kontrolle, den Vollzug sind die Kantone und Gemeinden zuständig. Die SKF erwartet, dass kein Dojo ohne Schutzkonzept und visierte Commitments den Trainingsbetrieb wieder aufnimmt.
So gross die Freude über die heutige Wiederaufnahme des Trainings ist, so sehr hat die Gesundheit oberste Priorität. Die schrittweise Rückkehr kann nur gemeinsam und solidarisch bewältigt werden. Es ist wichtig, dass sich alle an das Schutzkonzept halten und die darin enthaltenen Hygiene- und Sicherheitsmassnahmen umsetzen. Die jetzt praktizierte Realität wird entscheiden, ob wir am 8. Juni 2020 einen weiteren Schritt in die Normalität gehen können.
Zum Re-Start steht uns einmal mehr das J+S Kernlehrmittel (Autorenteam: Thomas Hertig, Erik Golowin, Arturo Hotz) unterstützend zu Seite. Die Kalligraphie symbolisiert den Weg mit dem obersten Ziel der Gesundheit. Für die Selbstverteidigung steht das SKF-Schutzkonzept, für den Wettkampf der Kampf gegen das Corona-Virus. Der Gegner ist zwar nicht sicht-, aber einschätzbar. Wir haben zwei Strategien zur Verfügung: Tai Sabaki (2 Meter Distanz) und die Vernichtung. Ippon Shobu ab dem 11. Mai 2020. Es gibt nur eine Chance. Man sollte sie nützen.
Der staatlich verordnete Umgang mit der Corona-Problematik sorgt zwar für Karateunterricht auf Sparflamme, bietet aber gleichzeitig eine Gelegenheit für neue Schwerpunkte in der Mitgliederbindung mit Zooms-Trainings, Videos und Livestreamings aus den Dojos. Diejenigen Dojos, die jetzt einen guten Mix finden, kreative Ideen schnell und unkompliziert umsetzen werden nicht nur die Krise überstehen, sondern besser und nachhaltiger positioniert sein als je zu vor.
Viele SKF-Dojos haben in den letzten Wochen einmal mehr bewiesen zu was für Leistungen sie fähig sind. Innert Kürze wurden Trainingspläne für zu Hause erstellt, Zoom-Trainings abgehalten. Videos wurden über WhatsApp-Gruppen und Social Media geteilt. Immer präsent die SKF mit Instagram und Facebook.
Wir leben, wir kämpfen. Und stärken durch Training, Gelassenheit, genügend Schlaf und gesunde Ernährung unser Immunsystem.
Roland Zolliker, Zentralpräsident