21 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Sportverbänden und Organiationen nahmen am Modul Fortbildung Experte zum Thema „Vielfältig unterrichten“ statt. Von der SKF Peter Nydegger (Ressortleiter esa SKF) sowie Roland Dietziker und Roland Zolliker. Mit der Absolvierung konnten alle Teilnehmenden ihre Ausbildner-Lizenz bis Ende 2019 verlängern.

Die Kursleitung hatten die Klassenleiter Lucy Lieberherr, Annette Hotz, Sara Seiler und Harry Sonderegger (alle BASPO). Zusätzlich als Referent Thomas Hurni (Rollstuhlsport Schweiz) und Julien Hirano (Uni Basel). Die Theorie fand im Grand Hotel statt, die Praxislektionen in der Alten Sporthalle und der Polysporthalle.

Am 1. Tag standen am Nachmittag von 13.30 – 17.00 die Umsetzung des Themas in zwei Workshops (Rollstuhl Badminton und Frisbee/Outdoor), am 2. Tag von 09.00 – 11.45 (Yoga (Vor- und Nachmachen: Sonnengruss – „Kleine Kobra“ und Aerobic/Gruppenpuzzle) im Zentrum. Zum Abschluss referierte Julien Hirano über „Körperliche Aktivität und psychologische Aspekte“. Gefordert war in allen Themen der Transfer in die eigene Ausbildungstätigkeit.

Zielsetzung war das Kennen und Anwenden der Lehrerzentrierten-, kooperativen- und individuellen Lehrmethoden. Mit der Anwendung der Methode „Gruppenpuzzle“, reflektieren der Praxis-Lektion auf der Metaebene, wurde die persönliche Methodenkompetenz erweitert.

Worum es beim Lernen geht:

Menschen lernen unterschiedlich. In einer Trainingsgruppe treffen verschiedene Lerntypen aufeinander. Zudem weisen die Teilnehmenden unterschiedliche Sportbiographien und körperliche Voraussetzungen auf, welche den Lernprozess beeinflussen. Ein angeleiteter Lernprozess definiert sich über das Verfolgen eines Ziels. Damit die Lernenden dieses erreichen können, muss die Leiterin den Lernprozess entsprechend gestalten. Die Voraussetzungen der Teilnehmenden (Alter, Vorwissen, Können), die Rahmenbedingungen des Angebots (Ort, Zeit, Material, Anzahl Teilnehmer) und die Planungsaspekte des Leiters (Thema, Inhalt, Zielsetzung, Organisationsform, Sozialform, Wahl der Lehrmethode) bilden die Grundlage für die Gestaltung des Lernprozesses.

Unterrichtsmethoden haben einen gemeinsamen Sinn: Sie sollen zum Lernerfolg der Teilnehmenden führen. Unterschiedliche Lehrmethoden helfen, die Lernbereitschaft der Teilnehmenden während des Lernprozesses hoch zu halten. Dabei gibt es nicht eine «richtige» oder «falsche» Lehrmethode – jedoch hinsichtlich des Lernziels, des Lerninhalts und der Lerngruppe passende bzw. unpassende Methoden. Die ausgewählte Methode muss authentisch vertreten werden können.

Die 3 Phasen des „Problemorientiertes Lernens“:

Verstehen
Worum geht es? Welche Herausforderungen sind zu bewältigen? Welche Rahmenbedingungen bestehen? Welche Fähigkeiten/Fertigkeiten sind für die Problembewältigung notwendig? Über welche verfüge ich bereits? Bin ich ähnlichen Problemen bereits begegnet?

Ausprobieren
Welche Technik eignet sich am besten? Welchen Rhythmus wähle ich? Wie viel Kraft muss ich aufwänden? Woran orientiere ich mich? Kann ich die Aufgabe alleine lösen oder brauche ich Hilfe (personell und materiell)? Welche Bewegungsverwandtschaften kann ich erkennen?

Lösen
Die Lernenden entscheiden, welche Lösung ihren Fähigkeiten/Fertigkeiten und der Aufgabenstellung am besten entspricht. Sie setzen antrainierte Technikelemente im Spiel um, demonstrierten das Erlernte einem Publikum oder messen sich in einem Wettkampf.

Im Anschluss an die dritte Phase findet eine Reflexion statt. Welche Faktoren waren notwendig, um das Problem erfolgreich zu lösen? Wo gibt es Verbesserungspotential und wie kann dieses in weiteren Schritten ausgeschöpft werden? Konnte das Problem nicht gelöst werden, muss überlegt werden, weshalb nicht.

Das Programm Erwachsenensport Schweiz esa ist ein auf den Breiten- und Freizeitsport ausgerichtetes Sportförderprogramm des Bundes. Die Zusammenarbeit mit den Partnerorganisationen basiert auf einer gemeinsamen Aus- und Weiterbildungsstruktur von Leiterpersonen im Erwachsenensport. Die Leiterbildung ist in eine Grundbildung und in eine Weiterbildung aufgeteilt. Der esa-Leiterkurs dauert 6 Tage und kann als Blockkurs (6 Tage) oder aufgeteilt in einen «1. Teil: Kernausbildung» à 3 Tage und einen «2. Teil: Fachausbildung» à 3 Tage angeboten werden. Im Zentrum stehen dabei die drei Konzepte Andragogik, Sportmotorik und Methodik.

Einführungskurse für J+S-Leiterinnen bzw. J+S-Leiter und äquivalente andere Leitende dienen dazu, bereits absolvierte Ausbildungen kompetenzbasierend zu anerkennen und verkürzt die esa-Leiteranerkennung zu erlangen.

Die Expertenbildung wird vom BASPO organisiert und in Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen durchgeführt. Das BASPO führt den 1. Teil der Experten-Ausbildung durch. Der 2. Teil findet gekoppelt mit einem Leiterkurs der Partnerorganisationen statt. Wer die 9-tägige Expertenausbildung erfolgreich absolviert hat, erhält die Anerkennung als esa-Expertin bzw. esa-Experte.

Für J+S-Expertinnen und -Experten besteht die Möglichkeit, die Anerkennung als esa-Expertin bzw. als esa-Experte in einem Einführungskurs Experte (2 Tage) zu erlangen.

Der für die Führung des Programms Erwachsenensport esa verantwortliche Bereich des BASPO ist seit 2012 mit dem schweizerischen Qualitätszertifikat EDUQUA ausgezeichnet.

esa-Ressortleiter Peter Nydegger und esa-Experte Roland Dietziker beim Reflektieren während des Workshops „Rollstuhl-Badminton“

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