Verfasst von Lea Marie Bosshard und mit einer Einschätzung von Erik Golowin
Vom 3. bis 6. April 2025 fand im spanischen Gudalajara das zweite Youth League dieses Jahres statt. Während 4 Tagen kämpften U21-, U18-, U16- sowie U14-Athlet*innen aus 80 verschiedenen Ländern um wertvolle Weltranglistenpunkte und die begehrten Podiumsplätze. Darunter gingen 77 Athlet*innen aus der Schweiz an den Start. Kumite Nationaltrainer Demian Seiler war ebenfalls vor Ort und betreute viele Schweizer Athlet*innen während ihren Einsätzen. Seine Einschätzung zum Turnier ist mehrheitlich positiv, optimistisch und realistisch.
Trotz anfänglich regnerischen Wetterbedingungen ein Turnier mit guter Aufmachung
Statt Sonnenschein und angenehmen Temperaturen erwarteten die Athlet*innen während den ersten zwei Tagen Regenschauer. Am dritten Tag wagte sich dann doch noch die Sonne hervor, was zu einer guten Stimmung vor der Halle sorgte. Einige Essens- und Kleiderstände sowie etwas Musik sorgten für eine fröhliche Atmosphäre. Die grosse Aufwärmhalle ist ein weiterer positiver Aspekt, den Demian hervorhebt. Und trotzdem habe er schon besser organisierte Youth League erlebt: In A Coruna, wo das letztjährige spanische Youth League stattfand, sei beispielsweise die Wettkampfhalle geeigneter gewesen. Im Grossen und Ganzen sei es aber ein gutes Youth League gewesen.
„Wir können mithalten, wir können mehr als mithalten“
Für den Nachwuchs sind Youth Leagues wichtige Weltcup-Turniere, daher ist die Konkurrenz sehr stark. „An Youth Leagues ist es immer schwierig, eine Medaille zu machen, beziehungsweise schon nur eine Rangierung zu erreichen. Jede Runde, die man gewinnt, ist gut. Sehr gut ist, wenn man mehrere Runden gewinnt und um eine Medaille kämpfen kann.“ Dementsprechend sind die Erwartungen seitens des Nationaltrainers: von 50% der Athlet*innen wird das Überstehen einer Runde erhofft, während 30% mehrere Runden überstehen sollen. Demians Meinung ist klar: Wenn man Punkte erzielen und Kämpfe gewinnen kann, hält man mit. Und das können wir, die Schweiz kann mehr als mithalten.
Wer definitiv mithalten und sogar dominieren konnte, war Fatumata Sanneh. Sie kämpfte sich in der Kategorie U16 -61kg souverän durch die Vorrunden und schliesslich in das Finale, welches sie für sich entschied. Nach 6 gewonnen Kämpfen durfte sie sich verdient die Goldmedaille umhängen lassen. Diese grossartige Leistung erbringt ihr ihre erste Youth League Medaille. Auch Oksana Duperrex (U21 -61kg) sowie Lorian Musa (U16 -57kg) zeigten starke Kämpfe und sicherten sich beide den 5. Rang. Dazu erreichten Liliane Burri (U21 -61kg), Swan Lorenz (U21 -67kg) und Théo Karlen (U18 -68kg) jeweils den 7. Rang, Susan Alari (U16 +61kg) den 9. Rang.
Beim nächsten Youth League, welches vom 26.6 – 29.6. in Porec stattfinden wird, haben die Athlet*innen eine neue Chance, an ihre Leistungen anzuknüpfen und ihr Können zu zeigen.
Eine Einschätzung des Zentralpräsidenten:
Persönliche Entwicklung sichtbar gemacht – Nachwuchs glänzt auf internationaler Bühne
Menschen in ihrer persönlichen Entwicklung zu unterstützen – durch Ausbildung, Betreuung und Begleitung – ist die zentrale Mission der Swiss Karate Federation. So steht es im Breitensportkonzept 2024. Und manchmal wird diese Vision Wirklichkeit.
Fast wie aus dem Nichts tritt Fatumata Sanneh ins Rampenlicht – und gewinnt Gold. Sechs Kämpfe, sechs Siege. Ihr überraschender Triumph an der Youth League ist ein starkes Zeichen. Die Konkurrenz ist enorm. Umso beeindruckender ist diese Leistung – und wir sind gespannt, ob sie diesen Erfolg künftig bestätigen kann. Und sie war nicht die Einzige: Auch weitere Athlet*innen überzeugten mit starken Auftritten und vielversprechenden Resultaten.
Auch der 5. Platz von Oksana Duperrex (U21 -61 kg) verdient besondere Anerkennung. Die Kategorie U21 ist das Sprungbrett in die Elite – wer hier vorne mitkämpft, zeigt bereits jetzt das Potenzial für die internationale Spitze.
Diese Erfolge zeigen: Mit Engagement, Begleitung und der richtigen Förderung ist vieles möglich. Die SKF ist stolz auf ihre Athletinnen und Athleten, die mit Leidenschaft und Willenskraft ihren Weg gehen – und dabei mehr als nur sportliche Erfolge erzielen.